Red Teams, Blue Teams, Purple Teaming: Schwachstellen aufdecken und verteidigen

13. Dezember, 2024

Red und Blue Teams ergänzen technologische Sicherheitskonzepte, indem sie diese durch menschliche Intelligenz und strategisches Denken verstärken. Sie liefern kontinuierlich praktische Informationen zur Beseitigung von Schwachstellen und Verbesserung der bestehenden Sicherheitsarchitektur.

Unternehmen können für die Umsetzung interne Teams schulen oder externe Dienstleister hinzuziehen, die auf Red/Blue-Übungen spezialisiert sind.

Was sind Red Teams?

Red Teams bestehen aus Expert*innen, die wie Hacker denken und handeln, um Schwachstellen zu identifizieren. Ihr Ziel ist es, als die Verteidigung eines Systems zu testen, bevor echte Angriffe stattfinden. Sie setzen dabei reale Angriffstechniken ein, die von Phishing und Social Engineering bis hin zu ausgeklügelten Penetrationstests und Exploits reichen.

Das zentrale Ziel ist, organisatorische und auch technische Sicherheitslücken zu identifizieren und aufzuzeigen. Nach Abschluss eines Tests liefert das Red Team eine detaillierte Analyse der gefundenen Schwachstellen sowie Empfehlungen zur Behebung dieser Sicherheitslücken.

Red Teams bestehen aus Penetrationstestern, Security-Analysten oder ethischen Hackern mit tiefem Wissen über Angriffsstrategien. Sie benötigen Kreativität und Wissen über aktuelle Bedrohungen wie z. B. Zero-Day-Exploits.

Red Teams – die „Angreifer“

Ziele:

  • Schwachstellenidentifikation
  • Testen der Sicherheitsmaßnahmen
  • Verbesserung der Abwehrstrategien

Beispiele:

  • Phishing-Simulationen
  • Penetration-Tests
  • Social-Engeneering-Angriffe

Was sind Blue Teams?

Blue Teams sind verantwortlich für die Verteidigung von Netzwerken, Systemen und Daten. Sie überwachen, analysieren und reagieren auf Sicherheitsvorfälle. Dazu nutzen sie Tools wie SIEM (Security Information and Event Management), Intrusion Detection Systeme (IDS), EDR (Endpoint Detection & Response), Netzwerk-Monitoring und Anti-Malware-Lösungen.

Die Aufgabe des Blue Teams ist es, effektiv auf erkannte Angriffe zu reagieren, diese einzudämmen, Systeme zu bereinigen und wiederherzustellen. Ein zentraler Bestandteil ist das Lernen aus Angriffen und Vorfällen. Blue Teams untersuchen detailliert, wie der Angriff ablief, welche Schwachstellen ausgenutzt wurden, und optimieren ihre Abwehrstrategien gezielt auf Basis dieser Erkenntnisse.

Blue Teams bestehen aus IT-Sicherheitsspezialisten mit Erfahrung in Incident Response, Monitoring und Schwachstellenmanagement. Sie benötigen Fachwissen über Sicherheitsprotokolle, Systemüberwachung und Bedrohungsanalyse.

Blue Teams – die „Verteidiger“

Ziele:

  • Bedrohungserkennung und -abwehr
  • Verbesserung der Sicherheitsrichtlinien
  • Reaktion auf Sicherheitsvorfälle

Beispiele:

  • SIEM-Systeme
  • Intrusion Detection Systems (IDS)
  • Endpoint-Security-Software

Purple Teaming: Zusammenarbeit von Red und Blue Teams

Obwohl Red und Blue Teams traditionell gegeneinander arbeiten, zeigt die Praxis, dass eine enge Zusammenarbeit – oft als Purple Teaming bezeichnet – das Sicherheitsniveau eines Unternehmens erheblich steigert. Durch regelmäßigen Austausch zwischen Red und Blue Teams können die Verteidiger direkt von den Erkenntnissen der Angreifenden lernen. Dadurch werden Sicherheitsoptimierungen schneller umgesetzt und Bedrohungen früher erkannt

Purple Teaming beinhaltet gemeinsame Sicherheitsübungen, bei denen Red und Blue Teams zusammenarbeiten, um Schwachstellen auch in Echtzeit zu identifizieren und zu beheben. Dies ermöglicht eine sofortige Feedback-Schleife und verbessert die Reaktions- und Anpassungsfähigkeit.

Das Purple Teaming fördert eine Kultur des kontinuierlichen Lernens und führt langfristig zu einer stärkeren Sicherheitsbewusstseinsbildung im gesamten Unternehmen.

Purple Teaming – die Brücke zwischen Angriff und Verteidigung

Ziele:

  • Maximale Effektivität
  • Wissensaustausch zwischen Teams
  • Dynamische Abwehrstrategien

Vorteile:

  • Effiziente Kommunikation
  • Ganzheitlicher Blick
  • Schnellere Schwachstellenbehebung

Ablauf von Red- und Blue-Team-Tests

Die Integration und Erprobung eines Red- und Blue-Team-Systems in einem Unternehmen erfordert eine sorgfältige Vorbereitung und bestimmte Voraussetzungen, um effektive Ergebnisse zu erzielen. Neben den richtigen organisatorischen Rahmenbedingungen ist eine entsprechende IT-Infrastruktur mit geeigneten Angriffs- und Abwehrtools und einer isolierten Testumgebung notwendig.

Vor dem Beginn der Tests sind die Angriffsfläche und Spielregel festzulegen, um zu verhindern, dass reale Daten zerstört oder Systeme beeinträchtigt werden. Zu beachten sind dabei auch die gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen.

Nach der Vorbereitung startet das Red Team mit simulierten Angriffen und das Blue Team mit Abwehr- und Reaktionsmaßnahmen. Sämtliche Aktivitäten werden dokumentiert und nach der Testphase analysiert. Dabei werden Schwachstellen und Reaktionszeiten bewertet, Sicherheitslücken behoben und Sicherheitsmaßnahmen angepasst. Mit Follow-up-Tests wird überprüft, ob die Maßnahmen erfolgreich implementiert und Schwachstellen behoben wurden.

Implementierung von Red und Blue Teams

Um den maximalen Nutzen aus Red und Blue Teams zu ziehen, sollten Unternehmen einige praktische Maßnahmen berücksichtigen:

  • Regelmäßige Übungsszenarien durchführen: Simulierte Angriffe und Abwehrmaßnahmen sollten regelmäßig stattfinden, um die Reaktionsfähigkeit zu testen und zu verbessern. Dies kann in Form von Penetrationstests, Red Team-Übungen oder vollständigen Purple Teaming-Simulationen geschehen.
  • Reale Szenearien verwenden: Das MITRE ATT&CK Framework ist ein wertvolles Werkzeug, das sowohl Red als auch Blue Teams dabei unterstützt, reale Angriffstechniken zu verstehen und anzuwenden. Es bietet eine systematische Methode zur Erkennung, Abwehr und Analyse von Bedrohungen.
  • Kontinuierliche Schulung und Entwicklung: Eine laufende Weiterbildung ist entscheidend, um sicherzustellen, dass sowohl Red als auch Blue Teams über die neuesten Angriffstechniken und Abwehrmaßnahmen informiert sind und verwendete Tools und Werkzeuge bestmöglich einsetzen können.

Fazit: Menschliche Intelligenz und Kreativität ergänzen Technologie und KI

Red und Blue Teams ergänzen technologische Sicherheitsmaßnahmen optimal, indem sie sicherstellen, dass diese nicht nur korrekt implementiert, sondern auch wirksam eingesetzt werden. Ihre Arbeit ermöglicht es, Schwachstellen frühzeitig zu identifizieren und gezielt zu beheben, bevor sie von Angreifern ausgenutzt werden können. Das menschliche Element bleibt dabei essenziell, da Cyberkriminelle ihre Strategien kontinuierlich weiterentwickeln und Unternehmen flexibel auf neue Angriffsmuster reagieren müssen.

Die Zusammenarbeit zwischen Red und Blue Teams, insbesondere durch Purple Teaming, fördert eine kontinuierliche Optimierung der Sicherheitsstrategien.

  • Unternehmen sind besser auf reale Angriffe vorbereitet.
  • Die Fähigkeit, auf neue Bedrohungen zu reagieren, wird gestärkt.
  • Die Widerstandsfähigkeit gegenüber zukünftigen Herausforderungen steigt.

Künstliche Intelligenz (KI) spielt dabei eine zunehmend wichtige Rolle, indem sie Angriffe realistischer simuliert, Bedrohungen schneller erkennt und Verteidigungsstrategien flexibel anpasst. Sie wird zu einem wichtigen Werkzeug, um der steigenden Komplexität und Dynamik von Cyberbedrohungen gerecht zu werden, und ergänzt die menschliche Intelligenz und Kreativität, die strategische und innovative Lösungen findet, mit analytischer Präzision und Geschwindigkeit.

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