Online-Spiele sind über alle Altersgruppen hinweg sehr beliebt. Egal ob am Smartphone, am PC oder auf der Spielekonsole – noch nie war es so einfach, mit anderen Spielern auf der ganzen Welt zu interagieren. Und noch nie so unsicher.
„Gaming” ist mittlerweile ein wichtiger Teil der Unterhaltungsbranche mit großer kultureller Akzeptanz und weitreichenden Verzweigungen zu Zubehör- und Dienstleistungsangeboten. Für 2025 wird in diesem Bereich ein weltweiter Umsatz von knapp 200 Milliarden US-Dollar prognostiziert. [1] Leider gibt es auch hier Cyberkriminelle, die Spieler ausnutzen, betrügen und Schaden anrichten. Wir haben daher einige Tipps zusammengefasst, wie Sie beim Online-Gaming sicher(er) bleiben. [2] [3]
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Falsche Freunde: Achten Sie auf Phishingversuche
Das wahrscheinlich größte Risiko beim Online-Spielen sind nicht die eingesetzten Technologien, sondern die Interaktionen mit anderen Personen. Vorsichtig ist daher bei allen ungewöhnlichen Nachrichten geboten, die zu einer Aktion auffordern. Gerade wenn eigentlich vertrauenswürdige Kanäle oder Kontakte direkt im Spielgeschehen z. B. zum Klicken auf einen Link oder zum Herunterladen einer Datei auffordern, sollten Sie misstrauisch sein. Bleiben Sie auch skeptisch, wenn Sie über interne Kanäle vom Hersteller-Support angeschrieben werden. Fragen Sie im Zweifelsfall lieber einmal zu viel auf einem anderen Kommunikationsweg extra nach.
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Halten Sie Systeme und Spiele aktuell und sicher
Verwenden Sie für alle verschiedenen Online-Accounts unterschiedliche und starke Passphrasen. Auf diese Weise können Angreifer Ihre Passwörter nicht einfach erraten und Ihre Konten übernehmen und missbrauchen. Sichern Sie Ihre Geräte, indem Sie immer die neueste Version des Betriebssystems und der Spielesoftware oder mobilen App verwenden. Aktivieren Sie, wenn möglich, automatische Aktualisierungen. Wenn Sie Ihre Geräte und Spieleanwendungen stets auf dem neuesten Stand halten, beseitigen Sie die meisten bekannten Schwachstellen.
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Vorsicht beim Handel und Austausch auf Drittplattformen
Viele Online-Spiele haben ihre bekannten externen Marktplätze und Foren, auf denen Interessierte sich zusätzlich informieren, handeln, tauschen oder auch virtuelle Güter kaufen können. Wie in der realen Welt gibt es auch dort Betrüger, die versuchen, Sie auszutricksen und Ihr Geld oder Ihre virtuelle Währung zu stehlen. Seien Sie außerhalb der Spieleplattform deswegen besonders vorsichtig. Interagieren Sie nur mit Personen, die einen guten Ruf haben und denen Sie auch vertrauen können.
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Achten Sie auf Originalsoftware und Authentizität der Bezugsquellen
Auch wenn es verlockend sein mag, besteht bei nicht-originaler Software immer das Risiko von zusätzlicher Schadsoftware und Backdoors durch modifizierte Programme. Laden Sie Spielesoftware und Add-on-Packs daher nur von vertrauenswürdigen Websites herunter. Angreifer erstellen oft gefälschte oder infizierte Versionen und verbreiten diese von ihrem eigenen Server. Erfordert ein Spiel oder ein Add-on die Deaktivierung von Sicherheits-Tools oder auch Systemeinstellungen, sollten Sie es nicht verwenden.
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Frühe Risiko-Aufklärung für Kinder und Jugendliche
Eine möglichst frühe Aufklärung und ein offener Dialog zu den Gefahren und Risiken sind die wirksamsten Maßnahmen, die Sie zum Schutz Ihrer Kinder ergreifen können. Bitten Sie Ihre Kinder, Ihnen zu zeigen, welche Online-Games sie nutzen. Achten Sie auf Sicherheitseinstellungen, starke und einmalige Passwörter, den Umgangston untereinander oder eine Beschränkung auf vertraute Spieler und schulen Sie Ihre Kinder, keine privaten Daten online weiterzugeben. Erkundigen Sie sich, ob die Spiele Ihres Kindes In-App-Käufe unterstützt und wie diese sicher kontrolliert werden können. Oft existieren eigene Einstellungen, um ausufernde Ausgaben im Vorhinein zu verhindern.
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Online-Gaming-Kostenfalle Free-to-Play
Besondere Vorsicht ist inzwischen bei vielen aggressiv beworbenen Free-to-play Spielen geboten. Oft wird systematisch versucht, gerade Kinder und Jugendliche mit Mikrotransaktionen weiter an das Spiel zu binden und dabei enorm viel Geld machen. Die Plattform saferinternet.at hat hierzu gemeinsam mit dem Klicksafe Youth Panel ein Informations- und Vorbeugequiz entwickelt, um rechtzeitig auf solche Gefahren hinzuweisen und ein “Gaming Money Desaster” zu verhindern. [4]
Fazit: Auch in der Freizeit beim Online-Gaming gilt es aufmerksam zu sein, um nicht auf plumpe Betrugsmaschen hereinzufallen. Gerade wenn etwas zu gut klingt, um wahr zu sein, kann es sich oft um Betrug handeln. Nicht immer muss es dabei um Geld gehen – auch Daten, Accounts und andere Informationen können für Angreifer wertvoll sein.
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Quellen:
[1] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/160518/umfrage/prognostizierter-umsatz-in-der-weltweiten-videogames-branche/
[2] https://www.saferinternet.at/themen/digitale-spiele/
[3] https://www.saferinternet.at/news-detail/gamerinnen-aufgepasst-so-schuetzen-sie-sich-vor-betrug/
[4] https://www.saferinternet.at/news-detail/kostenfalle-in-game-kaeufe-neues-quiz/