Jeder, der ab 2000 online war, wird sich an unterschiedlichste Erfahrungen mit dem ursprünglich benannten „Macromedia Flash Player“ zurückerinnern können: Nichts prägte für so lange Zeit das Aussehen moderner Websites.
Geliebt, aber auch gehasst, hat Flash über fast 20 Jahre animierte Navigationen, Banner und sogar in Flash programmierte Spiele ermöglicht. Entstanden als multimediale Weiterentwicklung des anfangs sehr textbasierten Internets, fand die Flash-Technologie nicht nur Zuspruch. Oft wurde es wegen hoher Systemansprüche, massiven Energieverbrauchs bei mobilen Endgeräten und vieler Security-Bugs stark kritisiert. Apple war eines der ersten Unternehmen, das besonders auf den mobilen Plattformen iPhone und iPad die Unterstützung für Flash komplett verweigerte und damit auch eine Beschleunigung in der Entwicklung der Nachfolger auslöste. [1]
Flash mit hohem Sicherheitsrisiko – Adobe gibt Einstellung 2017 bekannt
Adobe Flash war eine teils berüchtigte Entwicklung, die durch sehr viele Schwachstellen und Sicherheitsprobleme negativ aufgefallen ist. Ein mögliches Szenario waren Drive-by-Infektionen, bei denen der alleinige Aufruf einer Website ausreichte, um Schadsoftware auf dem Endgerät auszuführen. Aktuell werden nahezu 1.100 Bugs auf CVE für Adobe Flash gelistet. [2]
Schon 2017 kündigte deswegen Adobe die Einstellung der Unterstützung mit Ende 2020 an. Bis zum 31. Dezember erfolgt noch eine allfällige Versorgung mit Security-Updates, danach gibt es keine Fehlerkorrekturen mehr. Adobe stellt auch die vollständige Versorgung mit Downloadmöglichkeiten ein, empfiehlt, den Flash Player auf keinen Fall mehr zu verwenden, und rät zur endgültigen Deinstallation. [3]
Auch weiterhin: Vorsicht vor Plagiaten und Malware
HTML5 ist einer der wesentlichsten technologischen Nachfolger für die Funktionen von Flash und schon seit langem etabliert. Durch die inzwischen weite Verbreitung und Vorteile der neuen offenen Standards besteht absolut keine Notwendigkeit mehr, Flash auf dem System installiert zu lassen. [4]
Da jegliche Downloadmöglichkeit und Unterstützung eingestellt werden, ist außerdem damit zu rechnen, dass alternative Download- und Update-Möglichkeiten aus dubiosen Quellen stammen. Gerade unerfahrene BenutzerInnen könnten durch die hohe Bekanntheit von Flash dazu gebracht werden, solche Angebote von Dritten zu nutzen. Oft werden auch Spiele oder Videos damit verknüpft, einen „aktuellen Flash-Player“ installieren zu müssen. Auf diese Weise kann jedoch Schadsoftware auf den PC gebracht werden und das System infizieren!
Wie kann der Flash-Player deinstalliert werden?
In Windows 10 kann nach Anwählen des Startmenüs mit der Lupe nach „Programme“ gesucht werden. In der Programmübersicht und Liste wird nach der Eingabe „Adobe Flash Player“ eine weitere Suche durchgeführt. Falls auf Ihrem System vorhanden, ist neben dem entsprechenden Eintrag ein Button zur „Deinstallation“ zu finden.
Es gibt außerdem ein Microsoft-Update, das den Adobe Flash Player (unwiederbringlich) entfernt: https://support.microsoft.com/en-us/help/4577586/update-for-removal-of-adobe-flash-player (Englisch).