Junge Talente identifizieren, motivieren und fördern
„Exzellenz darf kein Produkt des Zufalls sein!“, weiß Joe Pichlmayr, Gründer und Mitorganisator der Austria Cyber Security Challenge, aus der auch die European Cyber Security Challenge mit heuer 19 teilnehmenden Nationen hervorging: „Fachkräftemangel ist leider zum geflügelten Wort geworden – dies gilt insbesondere auch für IKT-Sicherheitsfachkräfte.“
Dementsprechend umworben finden sich die erfolgreichen Teilnehmenden des Hacker-Wettbewerbs wieder. „IT Security in Österreich braucht vieles, vor allem aber ausreichend qualifizierte Fachkräfte – und einen breiten gesellschaftlichen Konsens“, so Pichlmayr.
2018 standen aus über 500 Anmeldungen zehn Schüler*innen und zehn Student*innen sowie die fünf besten aus 150 Teilnehmenden der offenen Klasse im Finale. Heuer konnte besonders die FH Joanneum aus Steiermark überzeugen, während in den Vorjahren die Technischen Universitäten Wien und Graz die vorderen Plätze beanspruchten. Die meisten Schüler*innen stellte – sowohl in der Qualifikation als auch im Finale – wieder die HTL Kaindorf. Für 2018 wurde außerdem erstmals ein „offener Staatmeister“ gekürt, der aus dem CERT der Stadt Wien kommt.
Ungeahnte Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung
Die Austria Cyber Security Challenge und die Europameisterschaft verhelfen dem Thema Cyber Security zu einer breiten positiven Aufmerksamkeit. „Mittlerweile konnten die Ministerien für Landesverteidigung, Inneres, Bildung sowie das Bundeskanzleramt für die aktive Unterstützung der Challenge gewonnen werden. Ebenso maßgebliche Bildungseinrichtungen im Hoch- und Fachhochschulbereich sowie im Bereich der Berufsbildenden Höheren Technischen Lehranstalten bzw. AHS mit Informatikschwerpunkten“, erzählt Pichlmayr: „Dennoch, die Förderung junger IT- und Security-Talente steckt noch in den Kinderschuhen.“
Pichlmayr vergleicht die Ausgangssituation mit jener im Spitzensport: „Dank einzigartiger Nachwuchs- Fördermodelle kann sich Österreich als kleines Land erfolgreich im internationalen Sport-Spitzenfeld behaupten. Eine ähnliche Positionierung können und wollen wir auch im immer dringlicher werdenden Cyber-Security-Umfeld erreichen.“
Von der Talente-Suche zum Europäischen Security Spitzen Cluster
Dazu brauche es Institutionalisierte Rahmenbedingungen und Basis-Programme, um eine stabile Breite für eine talentierte Spitze zu entwickeln. Awareness bei (potenziellen) Teilnehmenden, Ausbildungseinrichtungen, Förderern und ganz allgemein in der Gesellschaft sind Voraussetzung. Mit der Austria Cyber Security Challenge, die in Österreich seit 2012 jährlich stattfindet und mittlerweile europaweite Aufmerksamkeit erfährt, ist Pichlmayr ein großer Schritt in die richtige Richtung gelungen.
Um es dabei nicht zu belassen, verschreibt sich der „IT Security Hub Österreich“ über die (vor allem zeitlichen) Grenzen der Cyber Security Challenge hinweg der nachhaltigen Förderung von IT Security Kompetenz.
Ziele sind unter anderem
- die Vernetzung der Talente untereinander (peer-concept);
- der Aufbau einer Community im Ausbildungsbereich (Lehrkörper);
- die Entwicklung eines (übertragbaren) Ausbildungsmodells für Cyber Security;
- der Aufbau einer Plattform zur Vernetzung von Experten mit den Multiplikatoren sowie
- der Aufbau von Benchmarking-Infrastrukturen für Security-Wissen bei jungen Menschen
„CyberSecurity ist längst ‚res publica‘ geworden – sie geht uns alle an“, so Pichlmayr: „Wir freuen uns über jeden, der dieses wichtige Umfeld mitgestalten und verbessern will.“
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