Joe Pichlmayr (CEO, IKARUS Security Software) bei den Technologiegesprächen im Rahmen der Breakout-Session über IT-Sicherheit.
Sicherheit, Schutz der Privatsphäre und freier Datenaustausch sind zwar grundsätzlich widersprüchlich, aber doch voneinander abhängig. Einerseits wollen wir frei und ungehindert Daten austauschen, die neuen Möglichkeiten von „Internet of Things“ und „Industrie 4.0“ nutzen, andererseits ist uns Privatsphäre und Datenschutz ein wichtiges Anliegen. Dabei gibt es unterschiedliche Aspekte, die für Cybersecurity eine wesentliche Rolle spielen – von Kryptographie bis zum Softwaredesign, von juristischen Fragen bis zur Ethik.
„Cybersecurity betrifft heutzutage praktische Alle: ob bei der Nutzung von E-Mail und Webbrowser privat oder beruflich, beispielsweise bei vernetzten Produktionsprozessen – von den zukünftigen Herausforderungen autonomer Systeme einmal ganz abgesehen“, sagt Prof. Johannes Fröhlich, Vizerektor für Forschung und Innovation der TU Wien in seinem Einleitungs-Statement.
Unter dem Motto „gestalten statt reagieren“ standen bei der Breakout Session Österreichische Initiativen zur Verbesserung der Sicherheit – etwa bei sicherheitskritischen Technologien in Kraftwerken oder Fabrikanlagen – im Mittelpunkt, aber auch die Bedeutung des menschlichen Faktors: Die besten Sicherheitsideen nützen nichts, wenn sie aus Mangel an Problembewusstsein oder technischem Verständnis nicht angewendet werden.
Und genau hier setzt die Initiative „IT Security Hub Österreich“ an: Sie ist eine Plattform für eine intensive und nachhaltige Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichsten Unternehmen und Einzelpersonen im Bereich Cyber Sicherheit und Bildung. Gleichzeitig soll das IT-Sicherheitsbewusstsein frühzeitig intensiviert und Talente über diese Plattform gefördert werden. Dazu Joe Pichlmayr von IKARUS: „IT Security in Österreich braucht vieles – vor allem aber ausreichend qualifizierte Fachkräfte und einen breiten gesellschaftlichen Konsens.“
Der Austria IT Security Hub entwickelt und unterstützt nachhaltige Exzellenzprogramme und die Entwicklung entsprechender Basisprogramme. Der Hub regt Überlegungen zur Organisation und Infrastruktur zur Förderung österreichischer Nachwuchstalente im Bereich der Cybersicherheit sowie zur Umsetzung nachhaltiger, nationaler Cybersicherheit & Digitalisierungsmodelle an.
Ziel ist es, diese nachhaltigen Strukturen aufzubauen, um die Entwicklung des Cybersicherheitsbewusstseins auf breiter nationaler Ebene sowie Basis- und Exzellenzprogramme im Bereich der darauf basierenden allgemeinen und beruflichen Bildung umzusetzen. Die Entwicklung entsprechender „Sicherheits“-Basisprogramme wird ohne entsprechende Entwicklung „digitaler Kompetenzen“ in breiten Gesellschaftsschichten nicht funktionieren, und diese sollten im Bildungssektor Hand in Hand angestrebt werden. „Dies eröffnet die Möglichkeit, Österreich und die europäischen Länder als Leuchtturm im Bereich Cyber-Security & Innovative Training Models weltweit zu positionieren“, schließt Joe Pichlmayr.