Mit durchschnittlich elf Jahren treten Jugendliche ihrem ersten Sozialen Netzwerk bei. Nur drei von zehn Jugendlichen beschäftigen sich regelmäßig mit den Privatsphäre-Einstellungen der genutzten Dienste, 14% haben das noch gar nicht getan.[1] Auch wenn vielen Jugendlichen der Schutz ihrer Privatsphäre ein Anliegen sei, gäbe es hier noch Verbesserungspotenzial, folgert der Verein „Safer Internet“ aus den Daten der aktuellen Studie zur Selbstdarstellung in Sozialen Netzwerken, die zum diesjährigen Safer Internet Day vorgestellt wurde.
Experten-Wunsch: IT und IT-Security auf den Lehrplan
„Weder die persönliche Sicherheit unserer Kinder im Internet noch das Wissen um mögliche Gefahren und Risiken dürfen dem Zufall überlassen werden“, findet Joe Pichlmayr. Als Initiator des jährlichen Wettbewerbs Austria Cyber Security Challenge setzt er sich seit jeher für eine frühzeitige und profunde IT-Ausbildung von Schülerinnen und Schülern ein: „Internetfähige Geräte sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Sie werden im Gegenteil immer mehr und immer alltäglicher. Gerade deshalb sollte jeder, der ein entsprechendes Gerät nutzt, genau Bescheid wissen, wie man es gezielt steuert.“
Bereits in den Volksschulen sei innerhalb definierter Lernziele ein spielerischer Umgang mit Technologien und Medien wichtig, der über die bloße Anwendung einer Software, wie sie im letzten Jahr durch das Distance Learning häufig stattgefunden hat, hinausgeht. „Das erste Smartphone oder Tablet ist das Tor in die virtuelle Welt. Unsere Kinder finden sich sehr rasch darin zurecht und nutzen Social Media Dienste und Programme, die viele Erwachsene bestenfalls vom Hörensagen kennen. Nutzen Sie die Chance mit Ihrem Kind zu lernen!“, rät Pichlmayr allen Eltern: „Übernehmen Sie Verantwortung und stellen Sie sich der Herausforderung, diese Entdeckungsreise sicher mit Ihrem Kind zu gestalten – gleich ob Nutzungszeiten, adäquate Inhalte oder Bedrohungen, denen Ihr Kind ausgesetzt ist. Sie werden staunen, wieviel Sie selbst davon profitieren können.“
Unterlagen für PädagogInnen und LehrerInnen
Für Lehrende und Betreuende hat der Verein Safer Internet ein Info-Package zusammengestellt, das Unterrichtsmaterial und Flyer bereithält, aber auch mit einer digitalen Schnitzeljagd und interaktiven Quizzes direkt zum spielerischen Lernen einlädt. Eltern finden auf SaferInternet.at ebenfalls praxisnahe Hilfestellungen und Antworten, um ihre Kinder auf dem Weg in eine digitale Gesellschaft zu begleiten und zu unterstützen.
16 Prozent der Jugendlichen berichteten übrigens, dass die eigenen Eltern bereits peinliche Dinge über sie im Internet verbreitet haben. Gehen Sie unbedingt mit gutem Beispiel voran und leben Sie Sicherheitsbewusstsein und einen reflektierten Umgang mit neuen Technologien vor! Damit ist der erste Grundstein für die digitale Sicherheit Ihrer Kinder gelegt.
[1] https://www.saferinternet.at/news-detail/studie-selbstdarstellung-in-sozialen-netzwerken0//